Unser Büro ist in der Zeit vom 23.12.2024 bis einschließlich 6.1.2025 geschlossen. Ab 7. Jänner sind wir wieder für Sie da.

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Antraglose ArbeitnehmerInnenveranlagung

So funktioniert die antraglose ArbeitnehmerInnenveranlagung:

Seit 2017 ist es einfacher, zu viel bezahlte Steuern vom Finanzamt zurückzubekommen. Denn für den so genannten Lohnsteuerausgleich ist in manchen Fällen kein Antrag mehr notwendig. Für die automatische ArbeitnehmerInnenveranlagung (ANVA) müssen allerdings folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Es dürfen keine „Pflichtveranlagungsgründe“ vorliegen, weil Sie z.B. zeitweise zwei oder mehrere lohnsteuerpflichtige Einkünfte oder Krankengeld gleichzeitig bezogen haben.
  • Sie haben bis zum 30. Juni des Folgejahres noch keinen Antrag für die ANVA beim Finanzamt eingereicht.
  • Auf Grund der Aktenlage ist anzunehmen, dass Sie ausschließlich Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit bezogen haben.
  • Die Veranlagung ergibt eine Gutschrift.
  • Das Finanzamt kann aufgrund der Aktenlage auch annehmen, dass sich die Gutschrift durch die Geltendmachung weiterer Abschreibungen nicht erhöht.

Was wird automatisch beim Steuerausgleich berücksichtigt?

Kirchenbeiträge, Spenden und Beiträge für den Nachkauf für Versicherungszeiten bzw. für die freiwillige Weiterversicherung werden vom Finanzamt bereits bei der automatischen ANVA berücksichtigt.

Was müssen Sie selbst geltend machen?

  • Werbungskosten (z. B. Fortbildungskosten oder Betriebsratsumlage)
  • Ausgaben für Steuerberater oder für die Wohnraumschaffung bzw. -sanierung und Beiträge zu Personenversicherungen (nur mehr bis einschließlich 2020)
  • Außergewöhnliche Belastungen (z. B. Kinderbetreuungs- oder Krankheitskosten)
  • den Alleinverdiener- oder Alleinerzieherabsetzbetrag
  • den Unterhaltsabsetzbetrag
  • den Kinderfreibetrag bzw. Familienbonus Plus

Werden die Voraussetzungen erfüllt, erhalten Sie in der zweiten Jahreshälfte vom Finanzamt ein Informationsschreiben mit der zu erwartenden Gutschrift. Sie können damit auch kontrollieren, ob das Finanzamt die richtigen Kontodaten von Ihnen für die Überweisung der Gutschrift hat. Sie können auch auf die automatische ArbeitnehmerInnenveranlagung verzichten. Das ist dann sinnvoll, wenn Sie noch Abschreibungen geltend machen wollen.

Auch späterer Antrag noch möglich

Auch wenn Sie automatisch veranlagt werden, können Sie wie gewohnt innerhalb von 5 Jahren selbst einen Antrag abgeben. Das bedeutet, dass Sie selbst mit einem Antrag weitere Abschreibungen geltend machen können – und zwar auch dann, wenn Sie bereits eine Gutschrift durch die automatische Veranlagung bekommen haben.

Achtung!

Wenn Sie die Voraussetzungen für eine automatische Abschreibung erfüllen, aber in der Vergangenheit Abschreibungen gemacht haben, z. B. den Alleinerzieherabsetzbetrag, dann wartet das Finanzamt mit der automatischen Veranlagung. Spätestens nach 2 Jahren erfolgt aber jedenfalls die automatische Arbeitnehmerveranlagung.

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